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Start der Informationskampagne in den Neuen Mittelschulen

Das WC ist kein Mistkübel

vlnr DI Spatzierer, Bgm. Lotter, Bildungsdirektor Zitz
vlnr DI Spatzierer, Bgm. Lotter, Bildungsdirektor Zitz
NMS Dir. Lydia Resch
NMS Dir. Lydia Resch

Das WC ist kein Mistkübel!

Informationskampagne in den Neuen Mittelschulen

Der Wasserverband Wulkatal und der AWV Mittleres Burgenland starten mit der ARGE Abwasser Burgenland die Informationskampagne „Mein WC ist kein Mistkübel!“, um das Bewusstsein der Menschen für diese Problematik zu wecken.

Der Start erfolgte am Donnerstag, den 2. Mai 2019 in der NMS Schattendorf. Rund 160 Teilnehmer, davon 129 Schülerinnen und Schüler aus der NMS Schattendorf sowie der NMS Kobersdorf, lauschten aufmerksam dem Vortrag von Dipl.-Ing. Gerhard Spatzierer.

„Was darf nicht in die Toilette?“ oder „Wie entsorge ich verwendete Toiletten-Feuchttücher richtig?“ waren nur zwei der vielen Fragen für die Kinder während des Vortrages, die allesamt beantwortet werden konnten. Dass das WC gar kein Mistkübel ist, zeigten spätestens die Bilder von Ratten, die sich in der Kanalisation einnisten, angelockt und gut versorgt von Speiseresten werden, und durch die diese unzulässige Müllensorgung immer öfters auch den Weg in die Haushalte suchen.

5 kg Abfälle werden derzeit jährlich von jedem Bewohner über die Toilette entsorgt!

Obmann Bgm. Johann Lotter (WV Wulkatal): “Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass sie Abfälle unzulässigerweise über den Kanal entsorgen“. Hier hilft nur gezielte Information und Aufklärung.

„Die Bildungsdirektion Burgenland unterstützt diese Aktion mit Vorträgen in Volks- und Mittelschulen. Damit schon die Kinder lernen wie es richtig gemacht wird!“ erklärt Bildungsdirektor HR Mag. Heinz Josef Zitz. Denn gerade Kinder sind die Multiplikatoren, um diese Informationen in den Familien weiterzutragen und damit noch mehr Personen auf diese Umstände aufmerksam zu machen. Die Erwachsenen sollten hierbei auch als Vorbild dienen und den Kindern mit gutem Beispiel vorangehen. „Österreich verfüge über eine der besten Wasserqualitäten weltweit und dies müsse auch weiterhin gewährleistet sein“, so der Bildungsdirektor.

Ein nicht geringer Prozentsatz der Bevölkerung sieht das WC leider immer noch als ideale Möglichkeit, verschiedene im Haushalt anfallende Abfälle bequem (und anonym) zu entsorgen. Nach dem Motto „Aus dem Auge – aus dem Sinn!“ so Obmann Lotter.

Wer weiß denn schon, dass in die Toilette eigentlich nur 3 Stoffe eingebracht werden dürfen:

  • Flüssige und feste menschliche Ausscheidungen sowie
  • Toilettenpapier

Alle anderen Abfälle, die über das WC entsorgt werden, verursachen Umweltschäden und führen zu erheblichen Betriebsproblemen im Kanal und auf der Kläranlage. Und diese zusätzlichen Kosten für Wartungs- und Reparaturarbeiten und für die Entsorgung dieser Abfälle (250.000 kg pro Jahr beim WV Wulkatal) muss jeder von uns mittragen.

Letztendlich landen alle illegal in den Kanal eingebrachten Abfallstoffe bei Regenüberfällen im Gewässer oder in der Kläranlage.

Ein großes Problem stellen Hygieneartikeln dar. Feuchttücher, Binden, Tampons, Slipeinlagen, Windeln, Inkontinenzartikel, Kondome, Wattestäbchen, Zahnseide, etc. gehören in den Restmüll und nicht ins WC. In Verbindung mit Altspeisefetten bilden sich reißfeste Zöpfe, die letztendlich Abwasserpumpen und Kanalrohre verstopfen und damit zu einem Rückstau von Abwasser in Häuser bzw. zu einem Austritt von Abwasser in ein Gewässer führen.

Auch Küchenabfälle, Speisereste, verdorbene Lebensmittel haben im Kanal nichts verloren - sie locken lediglich Ratten an, die dann mühsam bekämpft werden müssen.

Altmedikamente, Lösungsmittel und sonstige Problemstoffe dürfen keinesfalls über das WC entsorgt werden - ab zur nächsten Problemstoffsammelstelle.

Dipl.-Ing. Gerhard Spatzierer freut sich, dass mit dieser Aktion auch die Ausstattung der Toiletteanlagen in den Schulen mit Hygienebehältern verbessert wird und die Toiletten-Sticker jeden Benutzer rechtzeitig warnen, keine Abfälle über das WC zu entsorgen!

Weitere Veranstaltungen in den Schulen werden landesweit durchgeführt.

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